10.04.2023, 08:26
Schauen wir uns mal den Saisonetat an. Ich schätze die Indians liegen bei 1,2 / 1,3 Mio. Euro. Die Scorpions wollen in der DEL2 2,0 Mio. Euro stemmen. Für die aktuelle Saison werden sie wahrscheinlich bei 1,7 / 1,8 liegen. Zumal sie erst ab Januar noch mit 3 bis 4 Hochkarätern nachgelegt haben. Erst am Ende kam das Verletzungspech, zu den Playoffs bis auf Rinke aber wieder alle fit. Warum die Indians mit den Zuschauerzahlen keinen höheren Etat haben, ist schwer nachvollziehbar. Thema GmbH und Geschäftsführung. Aber so ist es wohl. Jetzt geht der Andy. Wer kümmert sich nun um das Sponsoring, wie bekommt man nun passende Spieler, inwieweit hatte Soccio da Kontakte? Geld sollte reichlich da sein, denn nach Corona und dem neuen Problemfall Inflation konnte man bei Saisonplanug seriös kaum von 2.700 Zuschauern im Schnitt bei 28 Heimspielen ausgehen. Zudem 17.000 Zuschauer in 4 Playoffheimspielen abzüglich der Dauerkarten. Ähnlich der letzten Saison, die Coronahilfen waren planbar, dann über 23.000 Zuschauer in den Playoffs. Wurde vermutlich teils in den Kader reinvestiert. Das heißt, ich erwarte auch in der nächsten Saison eine sehr starke Mannschaft, die aber in der Abwehr einen richtigen Leader braucht (analog Davis in Weiden oder Fardoe in Höchstadt), der auch viel Eiszeit geht, wenn es wichtig wird. Zudem vorne 2 starke Kontis. Ob es immer 4 ausgeglichene Reihen sein müssen? Sehe ich eher nicht so, kostet mehr, und in der Crunchtime spielen vermehrt die Topspieler, ist in den meisten Teams und Ligen so. 1 bis 2 Allrounder, die Verteidigung und Sturm spielen können, um bei Verletzungen flexibel zu sein. Mit unserem Etat sollte es doch möglich sein, so ein Team zusammen zu stellen. Ob Björn Naujokat der richtige Trainer dafür ist, und wir in Summe die sportliche Leitung dafür haben, die so ein Team zusammnstellt, wird sich zeigen. Um einen Aufstieg in die DEL2 zu stemmen, was sowieso sportlich schwer genug wird, müsste man, wenn dadurch keine neuen Finanzquellen sprudeln, mit dem gleichen Etat wie in der Oberliga antreten. Dann spielt man am Tabellenende oder ist abgeschlagenes Schlusslicht, ist Kanonenfutter, die Zuschauerzahlen sinken. Dafür braucht es dann finanzielle Reserven, um die wahrscheinlich bis zu 500 Zuschauer pro Spiel im Schnitt weniger auffangen zu können. Was macht das dann für einen Sinn aufzusteigen? Sofern es keine großen Sponsoren oder einen privaten Gönner gibt, ist es m.E. kaum sinnvoll. Aber: wenn man die finanziellen Reserven aufbaut, warum nicht ein Jahr in das Abenteuer stürzen, vielleicht ergibt sich durch einen Aufstieg neues Potential? Sofern man mindestens eine Saison abgesichert hätte, wäre das doch ein schönes, lohnendes Ziel: mit ihren aktuellen Möglichkeiten also um Platz 1 bis 3 in der Oberliga mitspielen können, dann in den Playoffs eine gute Rolle spielen, schöne Zusatzeinnahmen generieren. Mit dem mittelfristigen Ziel durch gutes, attraktives Eishockey die Zuschauer zu halten, und weitere Sponsoren zu locken, vielleicht perspektivisch mal ein großer. Elementar wichtig dabei ist es, dass diese Ziele definiert werden und für die Umsetzung die richtigen Leute am richtigen Platz sitzen. Und nicht die wichtigen Leute, unsere Geschäftsführung, möglicherweise entscheidend blockieren und Entwicklungen im Wege stehen, nur weil sie Angst haben, jemand könnte ihnen in die Suppe spucken. Getreu dem bereits häufig genannten Motto, es wird nicht in das Hockey am Turm investiert, sondern es wird als Geldquelle gesehen und Gewinne abgeschöpft und nicht reinvestiert oder Rücklagen für einen potentiellen Aufstieg aufgebaut. Zum Wohle des Eishockeys Seit dem bekannt Abgang von Andy bin ich mir nicht sicher, wohin der Weg gehen soll und welche Personen hier für eine gelungene Struktur sorgen. Sind große Sponsoren und private Gönner überhaupt gern gesehen, zumal sie dann ggf. ein Mitspracherecht oder Einsicht in die Geschäftsbücher verlangen könnten? Jedenfalls ist der Standort Hannover Pferdeturm mit dem Zuschauerpotential und den tollen Fans absolut zweitligawürdig. Das Potential sollte doch optimal umgesetzt werden. Gute Nachwuchsarbeit ist dabei die Basis (siehe Südteams). Entscheidend ist aber, was mit den Gewinnen aus einer Saison wie der vergangenen/aktuellen passiert.