10.05.2012, 17:56
Stellungnahme von Christian Ude (OB der Stadt München) zu dem Thema:
Gerade den vorletzten Absatz finde ich sehr treffend, aber ist es doch komisch, dass München die einzige Stadt in der DEL ist, die den DEL Verein nicht mit den Stadtwerken bewerben. Andererseits finde ich aber auch den Einwand einiger Fans sehr gut, dass der EHC für München in Bezug auf die Olympiabewerbung sehr interessant war und man sich in der Zeit gern mit dem EHC als Wintersportverein Münchens in Verbindung gebracht hat.
Zitat:Liebe EHC-Fans,https://www.facebook.com/Ude.fuer.Bayern...6841473484
noch einmal will ich zu den zahlreichen Zuschriften Stellung nehmen, auch wenn es natürlich nicht möglich ist, auf mehrere hundert Schreiben individuell einzugehen.
Am ernstesten nehme ich die Hinweise auf den Breitensport, auf die 200 Kinder und Jugendlichen, die Eishockey spielen wollen und dieser Chance nicht beraubt werden dürfen. Diese Meinung teile ich voll und ganz. Um dieses Thema ging es aber überhaupt nicht bei den Wortwechseln der letzten Tage. Breitensport gehört selbstverständlich gefördert. Darum wird sich die Sportbürgermeisterin Christine Strobel kümmern, ebenso der neue Leiter des Sportamts. Die SPD-Mitglieder im Sportausschuss bereiten bereits Initiativen vor. Um den Breitensport geht es doch überhaupt nicht bei der Kontroverse um das Sponsoring von der Profi-GmbH.
Amüsiert hat mich der Protest von Peter Brodmeier, der sich regelrecht entrüstet, dass mir zwei Tippfehler passiert sind, Groß- und Kleinschreibung betreffend. Das kann ja lustig werden, wenn er diese Maßstäbe auch an seine Mitstreiter anlegt! Aber wenn es ihn derartig umtreibt, entschuldige ich mich gerne dafür, dass ich beim Eintippen ins Smartphone während einer Autofahrt tatsächlich zweimal daneben getippt habe. Unerhört! Soll nie wieder vorkommen.
Frank Lok entrüstet sich, dass ein OB „solche Worte“ benutzt. Woran er Anstoß genommen hat, weiß ich nicht. Aber bei der Wortwahl könnte er seine offensichtlich sehr empfindsamen Maßstäbe doch auch mal bei den Mitstreitern anlegen.
Verena Dietrich pfeift auf die Champions League und fragt sich wie viele andere, warum der Stadtrat dafür so viel Geld zur Verfügung stellt. Die Frage ist ja schon von anderen EHC-Freunden beantwortet worden: Bei dem Champions League Spiel geht es um ein international herausragendes Ereignis, das nach wissenschaftlichen Studien der Stadt sehr viel mehr bringt, als sie für die Veranstaltung zahlen muss. Im übrigen ist diese Entscheidung nicht – wie immer wieder unterstellt wird – von mir allein getroffen worden, sondern einstimmig (Jawohl: einstimmig!) vom gesamten Stadtrat. Erst bei der zweiten Stadtratsbefassung, bei der es um die Kosten der Sicherheitsmaßnahmen ging, hat es fünf Gegenstimmen gegeben, aber 75 Ja-Stimmen. Was soll denn das dauernde Wiederholen des Vorwurfs, die Entscheidung sei am Stadtrat vorbei getroffen worden, obwohl ein einziger Formfehler passiert ist, für den ich mich auch entschuldigt habe. Es ist wirklich zu viel der Ehre, es mir allein zuzuschreiben, dass das Champions League Finale in unserer Stadt ausgerichtet wird. Das hat schon der gesamte Stadtrat entscheiden, und zwar einstimmig. Deshalb lässt sich aus diesem Thema auch parteipolitisch verdammt wenig Honig saugen.
Matthias Mast entrüstet sich, ich hätte Uli Hoeneß angegriffen. Wo denn? Ich habe nur daran erinnert, dass er öffentlich kritisiert hat, dass ich die Entscheidung der Stadtsparkasse gegen ein Darlehn für 1860 verteidigt habe. Das war in den Schlagzeilen aller Münchner Zeitungen nachzulesen. Warum soll man dass heute nicht mehr erwähnen dürfen?
Stefan Gebele kritisiert „Knebelverträge“ im Olympiapark. Das ist ein sehr schwerwiegender Vorwurf. Ich frage mich nur, warum ich in 19 Jahren als Aufsichtsratsvorsitzender der OMG noch nie eine Beschwerde zu diesem Thema erhalten habe und warum kein einziges Aufsichtsratsmitglied dieses Thema jemals vorgetragen hat. Kein einziges! Obwohl alle Fraktionen im Aufsichtsrat vertreten sind. Auch hieraus wird man keinen parteipolitischen Honig saugen können.
Bei Franz Penterling bedanke ich mich für seine sehr differenzierte Stellungnahme. Mehrere EHC´ler behaupten, ich hätte ihnen das Verständnis für die Demokratie abgesprochen. Wo denn? Ich habe halt darauf hingewiesen, wer für welche Entscheidung zuständig ist und mit welcher Mehrheit Entscheidungen gefallen sind. Das wird man doch noch erwähnen dürfen.
Bernhard Böhm hat richtig darauf hingewiesen, dass die aktuelle Krise dadurch entstanden ist, dass Müller Brot als Hauptsponsor weggefallen ist und dass einer von drei Gesellschaftern ausscheiden wollte. Wie sich daraus ein Vorwurf gegen die Stadt machen lässt, ist mir aber nicht klar geworden.
Ich bitte um Verständnis, dass ich nicht sämtliche Aspekte ansprechen kann, aber ich habe mich bemüht, auf die wichtigsten einzugehen. Ich empfehle, beim Wiederaufbau des Breitensports und bei allen künftigen Bestrebungen rechtzeitig mit den Mandatsträgern der jeweils nahe stehenden Parteien zu reden und nicht erst aktiv zu werden, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.
Mit besten Grüßen
Christian Ude
Gerade den vorletzten Absatz finde ich sehr treffend, aber ist es doch komisch, dass München die einzige Stadt in der DEL ist, die den DEL Verein nicht mit den Stadtwerken bewerben. Andererseits finde ich aber auch den Einwand einiger Fans sehr gut, dass der EHC für München in Bezug auf die Olympiabewerbung sehr interessant war und man sich in der Zeit gern mit dem EHC als Wintersportverein Münchens in Verbindung gebracht hat.