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ECH - Höchstadt (PO-Achtelfinale Spiel 1)
#1
So, am Freitag starten wir dann in die Playoffs und dann blicken wir doch mal auf...

die Anreise:
Höchstadt liegt in Mittelfranken etwas nördlich von Nürnberg. Weitere bekannte Orte in direkter Umgebung sind Bamberg und Erlangen, etwas weiter entfernt Würzburg. Möchte man nach Höchstadt reisen, empfehlen sich in erster Linie die Busse von Bomber Tours oder den Redskins, die angeboten werden. Privatfahrer kesseln am besten die A7 bis Würzburg runter, um dann auf die A3 nach Nürnberg zu wechseln. Fahrtzeit dürft inkl. Pause um die 5 Stunden betragen. Oder man fährt ab Seesen südwestlich am Harz vorbei bis nach Erfurt, um dann auf die A71 bis Suhr und dann auf die A73 bis Bamberg zu fahren. Das letzte Stück erfolgt wieder über Bundesstraße.

die Stadt Höchstadt:
Die "erhöht gelegene Wohnstätte" wurde um 800 n. Chr. erstmals urkundlich als Hohstete erwähnt und im dreißigjährigen Krieg von den Schweden vollständig zerstört. Im 18. Jahrundert wurde ein Kapuzinerkloster errichtet zur Stärkung des katholischen Glaubens und heute hat Höchstadt um die 13.000 Einwohhner. Politisch stark vertreten ist die "junge Liste" in Höchstadt, wo Regierungsarbeit nur mit der CSU möglich ist. Kennt man ja aus Bayern kaum anders. Kulinairsch ist dank intensiver Teichwirtschaft der Aischgrüner Spiegelkarpfen überregional bekannt, wer am Sonntag Zeit hat kann beim Stadtbummel noch die schöne Altstadt besichtigen. Für Historiker sicherlich interessant und ersten Bildern zur Folge auch gut erhalten.

das Stadion dort:
Das Eisstadion in Höchstadt ist ein offenes Stadion. Heimfanblock ist der Block F, direkt hinter der Strafbank. Wenn ich recht informiert bin, stehen die Gäste normalerweise auf einer Art Stahlrohrtribüne hinter der Spielerbank der Gästemannschaft, bei einer größeren Anzahl an Gästefans aber auf einer Stehplatztribüne hinter dem Tor. Die Kapazität bietet jedenfalls 2.000 Plätze, davon 200 Sitzplätze und vorne an der Bande haben auch Gehbehinderte beste Sicht auf das Geschehen auf dem Eis.

die Fans:
Es heißt ja immer Eishockeyfans sind friedliche Fans, bei den Höchstadt Fanatics gilt dies aber nur bedingt. Geben sie sich öffentlichkeitswirksam geläutert, prügelten sie sich mit Weidenern auf dem Parkplatz vorm Stadion oder zündeten ein Bengalo bei einem Nachwuchsspiel, was per se kein Verbrechen ist. Für mich persönlich sind Sturmhauben, Lederhandschuhe, Mundschutz oder eben Bengalos beim Eishockey keine Stilmittel, sondern typische Ausrüstungsgegenstände von s.g. Ultras - nicht meine Welt. Die Polizei wird sicherlich ein Auge auf bekanntes Klientel haben, sodass einer gemeinsamen Party beim Fanfest am Sonntag nichts im Wege stehen dürfte. Am Freitag reisen 4 Fanbusse mit Höchstädtern an, sodass die komplette Südtribüne für die Gäste reserviert sein wird. Loben hervorzuheben ist der Fanclub Franken-Devils, die die Mitfahrer bei einer gemeinsamen Pause mit warmen Essen verpflegen werden. Hätte ich auch gern.

die Verletzten:
Beim ECH wird Dalgic bekanntlich fehlen, dass Strakhov wieder zur Mannschaft stößt bezweifle ich an dieser Stelle mal. Bei den Gästen aus Höchstadt wird Gust-Sokolov in dieser Spielzeit mit einer Handverletzung definitiv nicht mehr zurückkehren, Zbaranski (6 Tore, 11 Vorlagen) und Seidl (5 Tore, 10 Vorlagen) werden vielleicht wieder dazu stoßen. Definitiv wieder mit dabei ist Goalie Philipp Schnierstein, der mit einer Fangquote von 91,3% heißer Kandidat auf den Posten zwischen den Pfosten sein wird. Goalie Dirksen ist noch angeschlagen und man wird gespannt sein, wer dann die Pause genutzt hat um wieder fit zu werden.

die Statistiken:
Ist zwar sonst eher Mikesz Fachgebiet, daher lasse ich eine Recherche sein, ob man mit den Ledetierchen schon mal die Schläger kreuzte - mir ist jedenfalls nichts in Erinnerung geblieben. Von der Formkurve her dürfte die Indians favorisiert sein. Trotz der Heimniederlage gegen die Trappers konnte Coach Naujokat auf eingespielte Reihen zurückgreifen, die sich gefunden haben und man frei war vor etwaigen Verletzungspech. Dazu zeigte man überzeugende Auftritte im Schlussdrittel der Saison, wo hingegen Höchstadts Lazarett zeitweise gut gefüllt war. In allen Bereichen seh ich unsere Mannschaft stärker, wenngleich man auf Höchstadts Finnen Arkiomaa oder Center Neugebauer ein besonderes Augenmerk richten sollte.

die Special-Teams:
Sind bei beiden Mannschaften nicht kriegsentscheidend. Beim Powerplay liegt Höchstadt auf Platz 18 mit einer Quote von 19,6 %, während der ECH auf Platz 22 (18,7 %) verweilt. Beim Penbalty-Killing liegen die Alligatoren auf P10 (81,4 %), die Indians auf P17 (77,1 %). Zumindest dann, wenn man die Nord- und Südstaffel zusammenlegt um eine Rangfolge zu betiteln.

Ich weiß, Hochmut kommt vor dem Fall, aber meine Erwartungshaltung liegt schon so, dass wir meiner Ansicht nach die Serie gewinnen werden. Wünschenswert wäre, könnten wir bereits heute in 7 Tagen den Einzug ins Viertelfinale feiern, damit die Spieler bei dem dann folgendenden, straffen Programm noch etwas regenerieren können. Aber ist ja alles kein Wunschkonzert, daher freue ich mich über einen vollen Pferdeturm am Freitag und dem hoffentlich ersten Sieg.
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#2
Die Bilanz aus den drei gemeinsamen Oberligajahren mit den Alligators zwischen 2002/03 und 2004/05 hat für die diesjährigen Play-Offs natürlich keinerlei Bedeutung, sprach aber dennoch damals in 14 Begegnungen klar für die Hannover Indians.
Mit
3:2 (A), 6:1 (H), 3:2 (A), 5:4 (H), 4:1 (A) und 8:2 (H) - 2002/03
2:4 (H), 8:1 (A), 9:0 (H) und 4:2 (A) - 2003/04 und
5:0 (H), 4:0 (A), 8:3 (H) und 4:3 n.P. (A) - 2004/05
behielten die Pfedetürmler damals in 13 Spielen die Oberhand, erzielten 73:25 Tore und verliessen das Aischtal somit bisher stets als Sieger.
Dabei blieben vor allem drei Partien in Erinnerung:
Das erste Aufeinandertreffen im September 2002 war die letzte Partie der sich damals über insgesamt drei Spielzeiten (2000/01-2002/03) ziehende Serie von 53 Siegen am Stück, von denen bekanntlich 48 in der Regionalligasaison 2001/02 errungen worden waren. Nur fünf Tage später war diese Serie nach einer Niederlage gegen Mittelrhein-Neuwied Geschichte.
Die 2:4-Heimniederlage gegen damals in der Oberliga Südost von 108 lediglich 9 Zähler gewinnenende Höchstadter zählt zu den schwärzesten Abenden der Indians in den Nuller-Jahren, feierte das Schlusslicht doch ausgerechnet am Pferdeturm seinen einzigen Auswärtssieg, da die Tschechen Z. Kukacka und S. Rosa an diesem Abend nicht zu halten waren.
Und schließlich ergaben sich die Mittelfranken auch in ihren Heimspielen nicht kampflos - beim 4:3-Penaltysieg im Februar 2005 waren 14 Durchgänge und 28 Schützen nötig, bis der Sieger aus Hannover feststand (J. Staltmayr) - nach dem epischen Penaltydrama auf Schalke (34) auf den Tag genau fünf Jahre zuvor bis heute die zweitlängste Shoot-out-Entscheidung der Pferdetürmler.

Zwar wird es eine Penalty-Entscheidunng bekanntlich auch heuer in der Oberliga-Play-offs nicht mehr geben, die Serie in Höchstadt könnte für die Hannover Indians aber gut und gerne bestehen bleiben - schließlich treffen zwei Mannschaften aufeinander, die in der Oberliga-Hauptrunde beide auswärts erfolgreicher waren als zu Hause. War dies bei den Hannover Indians eher eine Marginalie (Heim 58 P., Auswärts 61), die schon alleine durch den Coup in Tilburg erklärbar ist, so fühlte sich der Tabellen-5. des Südens definitiv auswärts wohler als daheim. Während es bei 12:12 Siegen am Kieferndorfer Weg lediglich zu 37 Zählern reichte, so wusste man auswärts bei 15:9-Siegen und 46 Zählern voll zu überzeugen. Dies mag auch an der im Vergleich zum Norden (55,5%) wesentlich niedrigeren Heimsiegquote in der Oberliga Süd liegen (52,2%), dennoch sollten die Hannover Indians am Freitag mit einem lauf- und konterstarken Gegner rechnen, der mit einem Punkt in Weiden und einem Sieg in Rosenheim bereits gezeigt hat, wie unbequem er 2022/23 auswärts daher kommt...
Welcome on Planet Ice.
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#3
Wow, sehr viel Input !!   Danke euch beiden   Applaudieren Applaudieren Gefällt mir
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#4
Dem schließe ich mich an.  Applaudieren


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#5
Eigentlich wollte ich mir den ganzen PlayOff-Nervenstress bis Freitag aufheben... lachen

Danke Boerje und Mikesz!
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#6
Bomber Tours über Diana als Busanbieter war mir bisher ja geläufig.
Das die Redskins auch Busse anbieten war mir bis eben neu.
Hoffe ja nicht auf ein internes Konkurenzprodukt.

Na denn Hauptsache wir schlagen da mit reichlich Fans auf.

Gutes Gelingen und drei Punkte gewünscht.
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seit 1985 am Turm zu Hause... Eishockey

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#7
Eine sehr niveauvolle Einführung in die Serie. Bringt auch nicht jeder Club in seinem Fanforum zustande. Danke.
interessant, dass die Anfahrt etwa genau so lange dauert, wie ein durchschnittliches PO- Spiel der Indians.
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#8
Eine Bitte vom Fanprojekt bzw. dem ECHten Fanartikelflohmarkt für kommenden Freitag...

Zitat:Wir brauchen EuCH und Eure Gesellschaftsspiele
[Bild: 335075047_963665101675605_55917278236497...e=6417333B]

Ihr habt gebrauchte aber gut erhaltene, vollständige und spielbare Gesellschaftsspiele, die Ihr für den guten Zweck abgeben möchtet?
Dann bringt uns diese beim 1. Playoff-Spiel am 17.03. zum Fanprojekt-Container hinter der Osttribüne, damit wir sie an den evangelische Jugendhilfe Hermann Bödecker e. V., die Spieloase in der MHH & das Kinderkrankenhaus auf der Bult weitergeben können.
Euer Eishockey-Fanprojekt am Pferdeturm e.V.
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#9
Sehr interessante Statistik die unser Mikesz da heraus geholt hat und noch mehr Augenmerk auf das erste Heimspiel:

Während es bei 12:12 Siegen am Kieferndorfer Weg lediglich zu 37 Zählern reichte, so wusste man auswärts bei 15:9-Siegen und 46 Zählern voll zu überzeugen.

Da ist Höchstadt tatsächlich eine Art Kontermannschaft, die eher über Geschwindigkeit bei Auswärtspartien kommt.

Auch wenn im Vorfeld viel für den ECH spricht, sehe ich die Serie als eine sehr spannende an.

Let the Show begin.
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#10
Ist das Spiel ausverkauft?
Nur der ECH
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