Umfrage: Ist unser Name bzw das Logo rassistisch?
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Nein, alles gut. Übertreibt mal nicht!
61 85.92%
Ja ist es, Name und Logo sollten überdacht werden.
10 14.08%
Gesamt 71 Stimme(n) 100%
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Ist unser Name bzw Logo rassistisch??
#71
(15.07.2020, 14:28)Phoenix schrieb:
DerRieseausH schrieb:
hellsau schrieb:Der Sachverhalt wurde hier doch schon mit Quellen untermauert. 2 Sekunden überflogen, danach ist alles klar.

Du brauchst für einen solchen Sachverhalt 2 Sekunden, um ihn in seiner Komplexität zu verstehen und einzuordnen? Respekt.
Eigentlich wollte ich hierzu auch nichts schreiben, da ich denke, dass die Diskussion zum einen mit Bezug auf unsere Hannover Indians völlig überflüssig ist, gesellschaftliche Diskussionen über bestimmte Begriffe, die Geschichte, Kultur und Kunst sowie über echte und vermeintliche Diskriminierung und unseren Umgang damit sehr komplex sind und es sich viele dabei viel zu leicht machen. Hier können und könnten sicherlich viele Argumente ausgetauscht werden, ohne allen und allem gerecht zu werden.

Ich persönlich halte nichts von einem schwarz/weiß denken, sondern bevorzuge eine differenziertere Sichtweise. Mit Blick auf die Geschichte und die heute lebenden Native Americans habe ich zunächst kein Problem mit dem Begriffen "Indians" bzw. "Indianer", da diese für mich - ganz anders als z.B. der Begriff Redskins - insgesamt sehr positiv besetzt und in keiner Weise diskriminierend sind. Sie fallen damit für mich daher in einen hellen Graubereich. Auch fallen mir problemlos mindestens fünf Argumentationslinien ein, die Argumente der Kritiker an diesen Begriffen zu entkräften bzw. diesen entgegenzusetzen, doch führt das aus meiner Sicht viel zu weit, da allein die Argumentation bzw. idealerweise eine differenzierte Erörterung viele Seiten füllen würde und dies der aus meiner Sicht zunächst sehr oberflächlich vorgebrachten Kritik sehr viel Raum gibt. Gern lasse ich mich von guten Argumenten überzeugen, doch diese habe ich in der recht undifferenziert vorgebrachten Kritik bzw. den sehr einfach gestrickten Argumentationsmustern bisher nicht finden können.

Mein Problem mit der im Fall der am Begriff Indians geäußerten ziemlich pauschalen Kritik ist, dass ich darin auch eine extreme Form der Meinungsäußerung einer überschaubaren Gruppe sehe. So wie bestimmte rechtsextreme Parteien versuchen, bestimmte Begriffe in den gesellschaftlichen Diskurs zu bringen und diese somit sagbar zu machen, versuchen andere Gruppen, bisher sagbare Begriffe als unsagbar zu deklarieren und gegenüber anderen, viel größeren Gruppen ihre Deutung von Begriffen, deren Geschichte, Hintergründen, Semiotik, etc. durchzusetzen. Beides finde ich sehr bedenklich. Letztlich ist alles natürlich eine Frage des gesellschaftlichen Diskurses, auf welche sprachlichen Regeln und Grenzen wir uns verständigen, doch habe ich das Gefühl, dass Menschen mit extremen Positionen immer mehr versuchen, die Deutungshoheit über sagbares und nicht sagbares zu übernehmen.
exakt
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#72
Soso einfach gestricke Argumentationsmuster und Deutungshoheit, ja ne ist klar, dass wird natürlich deinem hohen intelektuellen Ansprüchen nicht gerecht.  lachen
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#73
Meine ganze Kindheit mit Indianer und Cowboy spielen und die zahlreichen sehr guten Winnetou-Filme wird hier in den Dreck gezogen. Wo kommen wir denn da hin? Diese ganze Diskussion ist so hilfreich wie ein Krebsgeschwür und wie ich schon mehrfach sagte kann ich dieses Gutmenschentum überhaupt nicht mehr nachvollziehen. Meine Negerküsse und mein Zigeunerschnitzel bleibt ebenso wie meine Kindheit mit Indianern.
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#74
Klar finde ich auch, dass wir hier ein viel dringenderes Problem haben. Aber die Diskussion ist nun einmal da und es spricht Vieles dafür, dass sie nicht wieder versandet. Auch, wenn ich sie gerne später geführt hätte.
Wenn ich mal die Diskussion über Rassismus ja oder nein zurückstelle, dann hat #hellsau einen sehr wichtigen Satz geschrieben: “Mir reicht, dass sich eine Bevölkerungsgruppe davon diskrimiert fühlt.“
Wenn jemand sich diskrimiert, beleidigt oder (sexuell) belästigt fühlt, dann ist das vor allem eine subjektive Wahrnehmung - es bestimmt das “Opfer“, ob es diskrimiert, beleidigt oder belästigt wurde, nicht der “Täter“. Weil es eben eine Frage der eigene Geschichte, der individuellen Lebenssituation etc. ist. Und das gilt für mich selbstverständlich nicht nur für einzelne Menschen, sondern auch für Bevölkerungsgruppen - ethnische, geschlechtliche etc. Ich als älterer weißer Mitteleuropäer kann schlicht und einfach nicht nachfühlen, weshalb und an welcher Stelle sich z. B. die Urbevölkerung in Nordamerika, oder wenigstens deren Organisationen, diskriminiert fühlen. Ich kann es nur akzeptieren und mein eigenes Verhalten überprüfen - meine Meinung.
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#75
(15.07.2020, 17:31)sinnlos schrieb: Meine ganze Kindheit mit Indianer und Cowboy spielen und die zahlreichen sehr guten Winnetou-Filme wird hier in den Dreck gezogen. Wo kommen wir denn da hin? Diese ganze Diskussion ist so hilfreich wie ein Krebsgeschwür und wie ich schon mehrfach sagte kann ich dieses Gutmenschentum überhaupt nicht mehr nachvollziehen. Meine Negerküsse und mein Zigeunerschnitzel bleibt ebenso wie meine Kindheit mit Indianern.
Dieser "überzeugenden" Argumentation kann ich allerdings nichts entgegensetzen...   No
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#76
(15.07.2020, 17:41)Boomer schrieb:
(15.07.2020, 17:31)sinnlos schrieb: Meine ganze Kindheit mit Indianer und Cowboy spielen und die zahlreichen sehr guten Winnetou-Filme wird hier in den Dreck gezogen. Wo kommen wir denn da hin? Diese ganze Diskussion ist so hilfreich wie ein Krebsgeschwür und wie ich schon mehrfach sagte kann ich dieses Gutmenschentum überhaupt nicht mehr nachvollziehen. Meine Negerküsse und mein Zigeunerschnitzel bleibt ebenso wie meine Kindheit mit Indianern.
Dieser überzeugenden Argumentation kann ich allerdings nichts entgegensetzen...
Nee. Kannste schon so machen, is dann halt nur Kokolores.
Stimmung! Erotik! Fischbrötchen! - Seit 1857
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#77
(15.07.2020, 17:34)Boomer schrieb: Klar finde ich auch, dass wir hier ein viel dringenderes Problem haben. Aber die Diskussion ist nun einmal da und es spricht Vieles dafür, dass sie nicht wieder versandet. Auch, wenn ich sie gerne später geführt hätte.
Wenn ich mal die Diskussion über Rassismus ja oder nein zurückstelle, dann hat #hellsau einen sehr wichtigen Satz geschrieben: “Mir reicht, dass sich eine Bevölkerungsgruppe davon diskrimiert fühlt.“
Wenn jemand sich diskrimiert, beleidigt oder (sexuell) belästigt fühlt, dann ist das vor allem eine subjektive Wahrnehmung - es bestimmt das “Opfer“, ob es diskrimiert, beleidigt oder belästigt wurde, nicht der “Täter“. Weil es eben eine Frage der eigene Geschichte, der individuellen Lebenssituation etc. ist. Und das gilt für mich selbstverständlich nicht nur für einzelne Menschen, sondern auch für Bevölkerungsgruppen - ethnische, geschlechtliche etc. Ich als älterer weißer Mitteleuropäer kann schlicht und einfach nicht nachfühlen, weshalb und an welcher Stelle sich z. B. die Urbevölkerung in Nordamerika, oder wenigstens deren Organisationen, diskriminiett fühlen. Ich kann es nur akzeptieren und mein eigenes Verhalten überprüfen - meine Meinung.
On point! Dem gibt es nichts hinzuzufügen!
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#78
(15.07.2020, 17:34)Boomer schrieb: Klar finde ich auch, dass wir hier ein viel dringenderes Problem haben. Aber die Diskussion ist nun einmal da und es spricht Vieles dafür, dass sie nicht wieder versandet. Auch, wenn ich sie gerne später geführt hätte.
Wenn ich mal die Diskussion über Rassismus ja oder nein zurückstelle, dann hat #hellsau einen sehr wichtigen Satz geschrieben: “Mir reicht, dass sich eine Bevölkerungsgruppe davon diskrimiert fühlt.“
Wenn jemand sich diskrimiert, beleidigt oder (sexuell) belästigt fühlt, dann ist das vor allem eine subjektive Wahrnehmung - es bestimmt das “Opfer“, ob es diskrimiert, beleidigt oder belästigt wurde, nicht der “Täter“. Weil es eben eine Frage der eigene Geschichte, der individuellen Lebenssituation etc. ist. Und das gilt für mich selbstverständlich nicht nur für einzelne Menschen, sondern auch für Bevölkerungsgruppen - ethnische, geschlechtliche etc. Ich als älterer weißer Mitteleuropäer kann schlicht und einfach nicht nachfühlen, weshalb und an welcher Stelle sich z. B. die Urbevölkerung in Nordamerika, oder wenigstens deren Organisationen, diskriminiett fühlen. Ich kann es nur akzeptieren und mein eigenes Verhalten überprüfen - meine Meinung.

Bin da bei dir, nur was wenn sich jeder durch alles und jeden diskriminiert fühlt? Wo zieht man da die Grenze?

Das ganze Thema ist Topfschlagen im Minenfeld, da gibts keine Gewinner.
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#79
ich finde es passt ganz gut...
Von Facebook geklaut

Lorenz Meier
Kleine Argumentationshilfe für Diskussionen mit Zensur- und Sprachpolizei-Schreiern und Mohrenkopf-Verteidigern:
Immer wieder wird Worten der beleidigende und diskriminierende Charakter abgesprochen und dabei auf die  Etymologie, also die Herkunft des Wortes verwiesen. Die Idee dahinter: Der Begriff sei unschuldig, denn er sei ursprünglich neutral, geographisch oder deskriptiv  verwendet worden. Selbst schuld, wer sich dadurch beleidigt fühle.
Ein immer wieder auftauchendes Beispiel ist das Wort "Mohr" (Mohrenkopf, Mohrenstraße etc.). Das ginge auf das altgriechische "Mauros" zurück, damit seien die Bewohner des antiken Königreichs Mauretaniens gemeint. Darin liege doch weiß Gott keine Beleidigung, so die Argumentation.
Das Thema Sprache ist komplex und man kann sich darüber Tage unterhalten. Man kann dem Gegenüber aber auch ganz anschaulich demonstrieren, dass sich Sprache im Wandel befindet und es zu Bedeutungsverschiebungen kommt.
Dazu sagt Ihr Eurem Gesprächspartner einfach, dass er ein Idiot sei. Und wenn er sich darüber aufregt, erinnert ihn an die ursprüngliche Bedeutung des Begriffs und schickt ihn nötigenfalls zur Wikipedia rüber.
"Idiot" stammt nämlich aus dem altgriechischen und bedeutet ursprünglich "Privatperson".
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#80
Das Thema Sprache ist allerdings komplex - wie sich in seinem letztem Absatz zeigt.
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