02.12.2016, 13:35
(02.12.2016, 13:27)TurmOldie schrieb: Ich finde nicht, dass hier auf Pohanka „herumgekloppt“ wird. Man ist wohl eher enttäuscht, dass in dieser Saison das nicht eintritt, was viele hier erwartet haben. Und das gilt nicht nur für Brano. Ihn hat man halt im vorigen Jahr für den Obama des Turms gehalten, weil es in ein paar Spielen überragend geklappt hat. Das tut es in der Tat im Moment nicht so, dann ist man enttäuscht.
Meiner Meinung, liegt es nicht in erster Linie an den Spielern, sondern daran, dass die Rahmenbedingungen ganz anders sind. Brano hat in wenigen Spielen damals glänzend harmoniert mit Spielern, die fast alle weg sind. Fred hat das neu formierte Team unglücklicherweise nicht mehr einstellen und mit seinen Vorgaben und seiner Spielphilosophie in die neue Saison schicken können. Fred ist ein alter Hase, ein Mann, vor dem die Spieler gewaltig Respekt haben, wenn nicht gar Schiss, es mit ihm zu verderben. Stoli ist ein lieber Kerl, den wir alle mögen, aber er musste seine Karriere zu früh beenden und wird nun in diesen Job geworfen. Die Spieler werden ihn eher als „einen von uns“ sehen und das macht die Spieler-Trainer-Situation nicht einfacher.
Mag sein, dass wir zu viele Scorer verloren haben, die dann mit Toren oder ihren Assists ein Spiel bestimmten. Jedenfalls stehen Spieler, deren technische Qualitäten außer Frage stehen, plötzlich ohne ihr Umfeld da, an das sie aus der vorigen Saison gewöhnt waren und das kriegen wir nicht recht hin. Daher denke ich, dass nicht Brano oder Gibbons schlecht spielen, sondern sie sind teilweise als Alleinunterhalter unterwegs, so sehr sie auch rackern – sie kriegen im entscheidenden Moment nichts aufgelegt, es geht niemand auf ihre Vorarbeit ein, es steht da keiner, wo sie im vorigen Jahr blind hinpassen konnten. Und dann kommt der Frust und es sieht so aus, als wenn sie lustlos wären. Sind sie dann auch und jeder von uns wäre das, wenn die Saison plötzlich ganz anders läuft, als die vorige.
Aber da müssen wir alle durch, gemeinsam. So wichtig ist der sportliche Erfolg nun auch wieder nicht, dass die menschlichen Komponenten vergessen werden. Wenn einem nun mal die Kacke an den Kufen klebt, ist das schwer kurzfristig zu ändern. Ich schlage also vor: Leute zerfleischt euch nicht gegenseitig, hackt auch nicht auf den Spielern herum oder dem Interimstrainer, sondern zeigt euch als Indianer, die keinen Schmerz nund keinen Frust kennen, sondern kämpfen.
Die Spieler brauchen in dieser Situation das, was Jogi Löw seinen Spielern vermittelt: Vertrauen auch in Phasen, in denen es unrund läuft.
Spieler, die das spüren, kommen dann auch eines Tages plötzlich wieder und bringen die Leistung, die eigentlich ihrem Potential entspricht.
