Worüber ich mir Gedanken mache.

[Boerje]

Und dieser Mehrheit ist es egal ob ein Geschäftsführer mit Fanklub oder Fanvertreter xy nicht kommuniziert. Daher: Nehmt euch nicht so wichtig, denn das seid ihr einfach nicht.
(Hinzu kommen noch gekränkte Eitelkeiten, die wird man aber immer haben...)

Auch ich fänd es schöner, wenn eine GF mit den "Hardcore-Fans" mehr kommuniziert, aber wenn er (oder möglicherweise die/ein Gesellschafter) meinen, dass dies nicht wichtig ist, dann muss man das als Minderheit wohl so schlucken, aber nicht die beleidigte Leberwurst spielen, denn das bringt die Fanszene nicht voran. Einige kennen sich bei 96 ja auch aus, dort gibt es doch trotz "Kind muss weg-Meinung" Unterstützung, eben weil verstanden wurde, dass es nicht zu ändern ist.

Sorry, musste mal raus!
Frohe Weihnachten

Also immer alles so hinnehmen, wie bisher? Missstände gar nicht erst ansprechen, weil es das "Erlebnis Pferdeturm" stört? Aufgeben, weil es die Mühe nicht wert ist, resignieren wie Du und einfach als einer von vielen das Geld weiter säckeweise zum Turm schleppen? Akzeptieren, dass seit Jahren mit (auch unserem) Geld einfach schlecht umgegangen wird?

Tut mir Leid andrasch, aber Deine Einschätzung teile ich so nicht. Und ich frage mich, ob Du wirklich gelesen hast, was im offenen Brief stand?

Ja ich bin einer, der maßgeblich daran beteiligt war an dieser Aktion. Und ich hab mir im Vorfeld viele Gedanken gemacht, wie man der Geschäftsführung auch visuell verdeutlichen kann, dass man mit dem Ist-Zustand unzufrieden ist. Dabei war mir und den anderen wichtig zu betonen, dass es sich eben nicht gegen Mannschaft/Team richtet, darum u.a. auch der offene Brief, wo es nur zwei Kernforderungen gibt: Sportlich handeln + die Fans mitnehmen und das vorhandene Potenzial besser ausschöpfen. Es war auch kein Rundumschlag, sondern fundierte Kritik.

Auch gab es keinerlei Stimmungsboykott (was viele hier ja meinen). Sowohl im 1. als auch 3. Drittel hat man alles gegeben um die Mannschaft zu unterstützen und selbst im 2. Drittel gab es Anfeuerungsrufe für die Mannschaft, nur halt von der Südtribüne.

Aber warum ging man auf die Südtribüne? Man wusste vorher nicht, wieviele Personen es genauso sehen und darum ging man bewusst auf die Südtribüne. Auch um zu sehen, wieviele gleicher Meinung sind. Wir haben niemanden eine Meinung vorgeschrieben, stattdessen war es jedem freigestellt, ob er uns unterstützt oder nicht. Wäre man in der Nordkurve geblieben und hätte es da durchgeführt, hätte man viele andere bevormundet, die es vll. gar nicht so sehen wie wir. Das wäre heuchlerisch gewesen. So haben wir den Weg gewählt, damit die Nordkurve mit den vielen verschiedenen Fans davon nicht "belastet" wird. So waren es einige wenig - ja - aber es stand ja auch jedem frei sich anzuschließen oder nicht. Und es gab auch einige, die im Prinzip es genauso sehen wie wir, aber keinen Arsch in der Hose hatten, sich mit auf die Süd zu stellen. Ist halt so.

Wer mir und den anderen vorwirft, die Fanszene mit solch einer Aktion zu spalten... darüber kann ich nur lachen, weil uns die Unterstützung der Mannschaft genauso wichtig ist. Gespalten haben die Leute, die "Ihr habt bezahlt ihr könnt jetzt gehen" angestimmt und gesungen haben. Aber man weiß ja woher es kam, von daher keine große Überraschung...

Ach und wichtig nehmen wir uns schon gar nicht. Aber wir haben unseren Unmut einfach mal kund getan. Ist das ein Verbrechen? Haben wir irgendwo davon gesprochen, "bessere Fans" zu sein? Nein. Es ist soweit ich mich erinnern kann seit mehr als 10 Jahren das erste Mal (!) eine kritische Aktion von den Fans gewesen. Bewusst gegen den Tabellenletzten. Bewusst nicht aus der Nordkurve heraus. Nicht gegen die Mannschaft gerichtet. Einzig und allein 2 Punkte, die mir und anderen missfallen. Abgesprochen unter den Fanclubs auf einem Treffen vergangene Woche (wo es genau eine Enthaltung gab).

Wir wissen, dass wir keine Mehrheit sind im Stadion und normalerweise müssten die Fanclubs viel mehr über ihre Arbeit im Hintergrund informieren. Drei Mal darfst Du raten, warum das nicht gemacht wird. Würde man alles aufzählen, was diese Saison allein.... komm lassen wir das, wir wissen beide dass es zu nichts führt. Aber ob es gefällt oder nicht, es gibt wirklich noch viele Indians-Fans, die gewillt sind, sich für "ihren Verein" zu engagieren und die wollen, dass der Verein mehr von seinem Potenzial nutzen würde. Die gerne mithelfen würden und sich nicht ausruhen um dann zu urteilen. Die mit anpacken würden, wenn man sie denn auch mal fragen würde. Die ihre Unterstützung anbieten.

Das heißt aber nicht, dass wir "bessere Fans" sind. Aber durch diesen Umstand bekommen wir vielleicht auch mehr mit als andere und wo einigen ein 3:1 gegen den Tabellenletzten reicht, Hauptsache Alkohol und Heimsieg am Pferdeturm, da wünschen sich andere halt, dass an zwei Stellschrauben gedreht wird, weil es sportlich grausam mit anzusehen war und weil man weiß, dass es besser ginge. Man liegt weit hinter den selbst definierten Saisonzielen und man könnte dieses "Problem" kommunikativ einfach lösen. Warum das nicht gemacht wird, weiß ich nicht.

Eine Geschäftsführung kommt und geht und so wird auch DS irgendwann wieder bei einem neuen Verein sein, was bleibt sind aber die Fans, die seit x Jahren zum Pferdeturm pilgern. Lange genug hat man sich damit arrangiert, die Fresse zu halten und das Freudenhaus der Liga zu sein. Pferdeturm, Glühwein, Eishockey und Tralala. Würde es wenigstens im Drumherum noch stimmen, wäre der Unmut auch nicht so groß. Früher gab es dann nochmal nen Sonderzug oder ne Mottofahrt und man feierte sich dafür - doch heute ist nicht einmal das groß möglich, weil aus der eigenen Geschäftsführung Knüppel zwischen die Beine geworfen werden.

Man kann dann resignieren, den Kopf schütteln und alles einem egal sein. Man kann aber auch versuchen, diesen Zustand wieder zu ändern. Ist ja auch hier jedem selbst überlassen, etwas zu tun oder eben nicht. Nur sollte man nicht im Nachhinein sich über Dinge beschweren, die man selbst nicht versucht hat, zu ändern - meine Meinung.

Euch auch frohe Weihnachten