28.01.2013, 10:40
(28.01.2013, 10:29)Boerje schrieb: Also auch nach einer Nacht drüber schlafen ist meine Meinung nicht groß anders geworden. Meine Sicht zum gestrigen Spiel (und dem allgemeinen Saisonverlauf):
- Wir haben ne Lutschertruppe! Während bei Ravensburg der Langhaarige sofort da war, wenns brenzlig vor seinem Goalie war, hat man das andersrum nie gesehen. Ravensburg hatte die nötige Agressivität, unsere Mannen haben sich da viel zu sehr einschüchtern und den Schneid abkaufen lassen. McDonough bekam zwei gewischt, fällt hin und ab zum Wechsel - keine Reaktion, nichts. Bis auf ein angedeuteten Schubser/Schlag/was auch immer von Jelitto und zwei kurze Brustschubser von Gerbig war da nichts, während Ravensburg immer schön hart am Mann war. Keine Checks, keine "Hallo, wir gewinnen heute", kein nichts. Ich als Fan/Zuschauer bedaure das sehr...
- Wir sind einfach zu schlecht! Ravensburg hatte gestern einen rabenschwarzen Tag. Die fahren sich pro Drittel min. einmal gegenseitig über den Haufen, die Indians waren gar spielbestimmend, aber die vielen Annahme-, Stock- und Passfehler sind bezeichnend für die ganze Saison. Trotzdem führt man irgendwie 3:1 und schafft es, trotz zwischenzeitiger 5:3-Überzahl gegen verunsicherte Ravensburger, diese Führung noch zu verspielen. Das abschließende Penaltyschießen war ein Offenbarungseid - bis auf Gerbig, der das wirklich gut macht. Der Rest ist einfach schwach. Zwei Schützen trafen noch nicht einmal das Tor...!
- Einige mögen meinen, das war ein gutes Spiel der Indians. Andere sagen, Ravensburg war richtig schlecht. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo in der Mitte. Einige meinen, die Jungs sind bemüht, haben Charakter und einen Kampfgeist - sie wollen unbedingt. Aber wenn es halt nicht klappt weil die einfachsten Fehler in der 2. Bundesliga in aller Regelmäßigkeit immer wieder vorkommen, dann muss man sich auch mal hinterfragen, ob das die Qualität ist, die ausreichen mag?!
- Die Nordkurve so leer zu sehen, tut weh. Und wären die 200-300 Freikarten nicht verteilt worden, wären es weit unter 2.000 Zuschauer gewesen. Und das, trotz der guten Phase zwischendurch. Was manche schon im Oktober/November befürchteten, wird immer mehr Realität. Das Eishockey ist unattraktiv, es ist kaum Fortschritt zu erkennen und die Stimmung. Nun ja. Bei Sturm- und Drangphasen im gegnerischen Drittel ein-, zweimal richtig laut. Ansonsten nicht mehr als ein laues Lüftchen. Wenn aber neben einem gefühlt 5 Meter Platz bis zum Nächsten sind, sollte man sich mal Gedanken machen, woran das liegt und wie man das ändern kann.
- Für viele genügt dieses Eishockey, gerade so um die Teilnahme an den PlayOffs mitzuspielen. Gestern hat man wieder "den harten Kern" gesehen - für mehr reicht es derzeit in Hannover nicht. Will man den Pferdeturm füllen, muss man eine Truppe aufbauen, deren Ziel es sein muss, ins HF der PlayOffs einzuziehen. Die während der Saison um Platz 1 bis 4 spielt - ansonsten interessiert es eben "nur" diese 1.000 bis 1.500 Leute, die immer da sind. Die Emotionen übertragen kann. Die nicht nur taktischen Einheitsbrei bringt, sondern auch mal begeistern kann. Die sich auch nicht zu schade dafür ist, den anderen mal einen vor den Latz zu hauen. Für mich ist diese Saison bisher eine Enttäuschung, auch wenn Platz 8 noch in Reichweite ist. Und dann? Mit Glück zwei weitere Heimspiele und die Saison ist vorbei. Mir fehlt hier so ein wenig die Perspektive. Bisher war ich immer gerne da, aber die Spielweise, die Perspektivlosigkeit, die kleine Kulisse und die nicht vorhandene Atmosphäre (was an Mannschaft+Kurve liegt) können gang schön demotivierend sein...
PS: Der Turm war einmal Kult, dieser ist aber verloren gegangen. Und jene, die immer noch alles toll finden, denen sei gesagt, dass Änderungen durchaus positives erwirken können...
